Williams - Stardust

Modell: 401
Datum: 10/1971
Prod.: 5455
Design: Norm Clark
Art: Christian Marche


Der Stardust ist von Design und Gestaltung her ein typischer Flipper der späten 60er Jahre. Besonders auffällig ist bei diesem Flipper die optische Gestaltung. Alle Figuren sind in einem für diese Zeit typischen kantig-psychedelischem Stil gemalt, der charakteristisch für die damaligen Entwürfe von Christian Marche war. Diese Art der Gestaltung findet sich auch auf weiteren Flippern dieser Zeitepoche wieder, zum Beispiel bei Williams Gulfstream und A Go Go, aber auch bei Ballys Capersville, Mariner oder Galahad. Der Stardust ist aber einer der letzten Flipper dieser Stil-Epoche.


Neu beim Stardust war das Glücksrad (Wheel of Fortune) in der Spielfeldmitte. Es ist das zentrale Element des Flippers und ermöglicht dem Spieler eine Reihe von Gewinnen und Optionen, wie zum Beispiel das Öffnen diverser Törchen, Doppel- und Dreifachbonus oder einen Extraball. Jeder 10-Punkte-Kontakt auf dem Spielfeld schaltet das Glücksrad einen Schritt weiter. Zwei Kugelfanglöcher am oberen Spielfeldrand und oberhalb des Glücksrades ergeben die angezeigte Prämie.

Zum Thema des Flippers gibt es verschiedene Interpretationen. Auf Grund des leicht psychedelischen künstlerischen Eindrucks und dem Zeitpunkt des Erscheinens (Flower Power, Hippiezeit, Woodstock) wird er leider oft mit Drogen in Verbindung gebracht. Dazu trägt auch sicherlich der Name Stardust bei, der AUCH ein Synonym für eine Droge ist. Andererseits war Stardust auch immer ein Synonym für Feiern, Tanzen und Musik. Schon in den frühen 40er und 50er Jahren gab es Flipper mit diesem Namen. Zu dieser Zeit war die gleichnamige Droge noch nicht einmal erfunden und auch hier waren die Themen Tanz und Musik.

Nach dem Abschuss gelangt der Ball ans obere Spielfeldende. Hier befindet sich ein Kugelfangloch, welches den gerade angezeigten Wert des Wheel of Fortune wertet. Unterhalb dieses Kugelfangloches finden wir eine typische 5-fach Bumpergruppe, wie sie Williams Anfang der 70er gerne verbaut hat. Der mittlere Schlagturm wertet immer 100 Punkte, die anderen entweder 10 oder wenn sie beleuchtet sind 100 Punkte. Jeweils zwei der Schlagtürme werden durch einen Trefferkontakt oberhalb der Schlagtürme beleuchtet.

Unterhalb der Schlagtürme in der Spielfeldmitte befindet sich das zweite Kugelfangloch. Auch hier wird der Wert des Wheel of Fortune gewertet. Links und rechts vom Kugelfangloch befinden sich noch zwei Ziele, welche den Bonuswert erhöhen. An den Aussenseiten befinden sich auf gleicher Höhe links und rechts zwei Kugeltore, die bei entsprechender Stellung des Wheel of Fortune geöffnet werden. Während das linke Kugeltor dafür sorgt, daß die Kugel bei einem Treffen des linken Durchlaufes nicht in Richtung Outlane rollt, sorgt das rechte Törchen dafür, daß die Kugel wieder in die Abschussrinne gelangt. Das dritte Kugeltor befindet sich in der rechten Outlane und leitet die Kugel ebenfalls in Richtung Abschussrinne.

Zwischen den Flipperfingern befindet sich noch ein Play-More-Post, ein kleiner Zylinder, welcher durch diverse Kontakte und Überrollknöpfe aktiviert und deaktiviert wird. Dieser verschliesst dann das Loch zwischen den Flipperfingern, so daß die Kugel dort nicht mehr ins Aus gelangen kann.


Optisch und spielerisch ist der Stardust ein typischer Flipper der späten 60er bzw frühen 70er Jahre. Gerade der Play-more-Post erlaubt auch ungeübten Spielern den Ball lange im Spiel zu halten und gezielte Schüsse auf das mittlere Kugelfangloch abzugeben.

Beim Stardust ist neben spielerischem Können auch Strategie gefragt. Richtig hohe Punktzahlen bekommt man nur mit einem hohen Bonuswert, den man sich verdoppeln und verdreifachen lassen sollte. Dazu muss man allerdings das Kugelfangloch zur richtigen Zeit treffen...

Gebaut wurde der Stardust 1971 in einer Auflage von 5455 Maschinen, was für eine gute Annahme durch die Spieler spricht. Das Design dieses Flippers stammt von Norm Clark, die künstlerische Gestaltung übernahm Christian Marche.


Text und Bilder © 2009 Frank Oeffelke. Keine Vervielfältigung ohne ausdrückliche Genehmigung.