Bally - Paragon

Modell: 1167-E
Datum: 06/1979
Prod.: 9120
Design: Greg Kmiec
Art: Paul Faris
Der erste vollelektronische, 4 Spieler SuperSizeTM Flipper von Bally lautete die englische Werbung,  Eine neue Bally Dimension hieß es in der deutschen Werbung. Die Rede war vom Paragon.
Paragon war jedoch nicht der erste sogenannte Widebody. Es gab bereits überbreite elektromechanische Geräte, der erste elektronische Widebody war The Atarians von Atari aus dem Jahr 1976.
Der von Bally gewählte Markenname SuperSizeTM fand übrigens in den Spielhallen keine große Verbreitung.
Bally Paragon Backglass
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Bally Paragon Playfield
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Die Kugel gelangt nach dem Abschuss in den oberen Teil des Spielfeldes, wo sie in einem der beiden Kugelfanglöcher landen sollte. Diese beiden Kugelfanglöcher haben jeweils eine eigene Wertung und werden "Golden Cliffs" und "Paragon" genannt. Die Golden Cliffs erlauben Wertungen bis zu 20.000 Punkten, der Paragon-Saucer gewährt nach erfolgreichem Buchstabieren sogar ein Special.
Beide Kugelfanglöcher werfen den Ball anschliessend in Richtung der Schlagtürme aus. Links neben den Schlagtürmen befindet sich ein Spinner, durch den die Kugel zum oberen Spielfeldrand oder zum Wasserfall gelangen kann.

Den Paragon zeichnete damals eine Neuheit aus: es war das erste Gerät mit sogenannten In-line Drop Targets. Hierbei sind die Fallziele nicht wie sonst üblich nebeneinander, sondern hintereinander angeordnet. Die Ziele müssen also nacheinander versenkt werden und erhöhen den Bonusmultiplikator. Bally meldete die In-line Drop Targets sogar als Patent an.
Der Bonusmultiplikator im sog. Valley of Demons muß jedoch hart erkämpft werden, da erst das dritte Fallziel den Doppelbonus und das vierte den Dreifachbonus aktiviert. Danach muß ein kräftiger und gut gezielter Schuß die Kugel in das dahinterliegende Fangloch (die Treasure Chamber) bringen, um 5x Bonus zu bekommen. Die Kugel wird anschließend zum oberen Spielfeldrand ausgegeben und am Fangloch in der Treasure Chamber wird Extraball beleuchtet. Wird auch dieser erspielt, richten sich die Fallziele wieder auf und in der Treasure Chamber wird Special beleuchtet.

Ein weiteres erwähnenswertes Feature ist der rechts angeordnete "Wasserfall". Werden die drei daneben stehenden Fallziele komplett versenkt, wird der Gewinn an den Fallzielen und im Wasserfall erhöht. Im Wasserfall schlängelt sich die Kugel durch eine gewundene Bahn und gibt dem Spieler die Möglichkeit, den anschließenden Schuß auf das Valley of Demons vorzubereiten.
Wie auch der später erschienene Harlem Globetrotters besitzt der Paragon zwei übereinander angeordnete Flipperfinger, diesmal jedoch auf der rechten Seite. Für Deutschland und Frankreich wurde der obere der doppelten Flipperfinger entfernt und durch einen Drahtbügel ersetzt.
Auf der linken Seite befindet sich hinter dem Slingshot keine Auslaufbahn im eigentlichen Sinn, hier findet man die Beast's Lair (die Höhle der Bestie). In ihr befindet sich - umgeben von Gummibanden - ein einzelner Schlagturm, der die Kugel sowohl zurück ins Spiel als auch ins Aus treiben kann.

Das Spielfeld des Paragon wirkt, als ob es als normales Spielfeld entworfen wurde und dann nur in die Breite gezogen wurde, um als überbreites Gerät verkauft zu werden.

Dem aufmerksamen Betrachter bleibt sicher nicht verborgen, daß das Motiv des Paragon dem des Lost World ähnelt. Kein Wunder, denn beide Motive stammen aus der Feder von Paul Faris. Auch hier sind die Figuren auf der Buntglasscheibe ein Selbstportrait von Faris und seiner Frau.

Der Paragon wurde im selben Monat wie der Kiss veröffentlicht. Dieser erreichte Verkaufszahlen von 17000 Geräten, der Paragon mit 9120 Stück jedoch nur knapp die Hälfte davon.

Auch im Paragon arbeiten die Bally Standard Boards der damaligen Epoche: eine MPU AS2517-35, ein Soundmodul AS2518-32 und ein Power Supply Module AS2518-18.
Bally Paragon Machine
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Text und Bilder © Andreas Schick. Keine Vervielfältigung ohne ausdrückliche Genehmigung.